Die örtlichen CDU-Landtagsabgeordneten Claudia Schlottmann und Martin Sträßer trafen sich diese Woche mit Geschäftsführerin Lilo Löffler und Eva-Maria Düring (Bereichsleitung Frauenhaus Mettmann) vom Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer Mettmann e.V. (SKFM), zu einem Gespräch über Gewaltschutz, die Arbeit und die Bedürfnisse der Frauenberatungsstelle im Kreis Mettmann, sowie die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Arbeit des SKFM.
Die Corona-Pandemie hat die Arbeit in der Frauenberatungsstelle stark erschwert. Dennoch wurden zum Beispiel Stabilisierungsberatungen (Methode der Traumtherapie) und Einzelgespräche auch während des Lockdowns mit den oft hochsensiblen, verängstigten Frauen von Angesicht zu Angesicht – unter Beachtung aller Vorsichts- und Hygienevorschriften – geführt. Dazu hatten Frauen häufig Schwierigkeiten eine Gelegenheit zu finden, um eine Beratung in Anspruch zu nehmen. Geschäftsführerin Lilo Löffler betonte, dass das Frauenhaus für betroffene Frauen immer offen steht. Gerade in der Corona-Pandemie, wenn die Not am Größen sein kann, besteht das Angebot auf Hilfe und Unterstützung.
Der Bedarf an Beratungen ist deutlich gestiegen. Daher hat die Landesregierung dieses Jahr die finanzielle Förderung von Frauenhäusern in Nordrhein-Westfalen weiter aufgestockt. Erstmals wurde eine stetige Erhöhung der Zuschüsse für die Mitarbeiterinnen der Frauenhäuser eingeführt. Die Förderpauschalen für das Personal steigt ab 2020 jährlich um 1,5 Prozent. Ebenso wurden die finanziellen Mittel für Wohnprojekte des SKFM Mettmann aufgestockt.
Dazu Claudia Schlottmann: „Die Landesregierung hat den richtigen Weg eingeschlagen und eine wichtige Förderung getätigt. Die Beratungsstelle in Mettmann zeigt, dass diese Anlaufstellen oft der dringend benötigte Rettungsanker für Frauen in schwierigen Lebenssituation sind. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des SKFM möchte ich in besonderem Maße für ihr Engagement in der herausfordernden Zeit der Corona-Pandemie danken. Ihre Arbeit ist erst Recht in Krisenzeiten unverzichtbar.“
Eine Besonderheit des Frauenhauses im Kreis Mettmann ist das umfangreiche Netzwerk. Verwaltung, Polizei, Justiz und Mitarbeitende der Beratungsstellen wie Opferschutz und Weißer Ring, treffen sich regelmäßig an dem „Runden Tisch gegen häusliche Gewalt im Kreis Mettmann“, um sich auszutauschen und ihre Angebote aufeinander abzustimmen. Bereits im Jahr 2007 wurde das sogenannte „Integrierte Konzept zum Schutz gegen häusliche Gewalt“ verabschiedet und seither stetig weiter- und fortentwickelt. Das spezialisierte Programm umfasst Beratungen in der Schwangerschaft, bei sexualisierter Gewalt, Hilfe für geflüchtete Frauen, eine Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt, unterstützende Wohnprojekte sowie das Frauen- und Kinderschutzhaus.
Eva-Maria Düring weiß, der Kreis Mettmann hat hier ein Alleinstellungsmerkmal. Als Bereichsleiterin des Frauenhauses Mettmann erfährt sie häufig, dass anderen Beratungsstellen mit denen sie im Austausch ist, neidvoll die Möglichkeiten und die vielfältige Unterstützung bestaunen.
Sträßer dazu: „Der Kreis Mettmann geht mit gutem Beispiel voran. Die Frauenberatungsstelle wird gleichermaßen vom Kreistag, wie auch von der Landesregierung unterstützt. Wünschenswert wäre es, wenn gleiche Qualitätsstandards flächendeckend in NRW etabliert werden könnten.“
Häusliche Gewalt und Missbrauch haben neben dem Leid der schutzsuchenden Frauen folgenschwere, langanhaltende Auswirkungen, die sich auch immer negativ auf Kinder auswirken, die in dieser Beziehung leben. Schlottmann und Sträßer wollen sich dafür einsetzen, dass insbesondere im Bereich der Intervention mehr unternommen wird. „Die Verhinderung der Gewalt und die Täterberatung muss mehr in den Fokus gerückt werden“, so die beiden örtlichen Landtagsabgeordneten.
Hintergrund
Insgesamt fördert das Land Nordrhein-Westfalen derzeit 58 allgemeine Frauenberatungsstellen, 52 Fachberatungsstellen gegen sexualisierte Gewalt an Mädchen und Frauen, acht spezialisierte Beratungsstellen für Opfer von Menschenhandel und zwei Fachberatungen gegen Zwangsheirat.
Mit diesen Maßnahmen soll das bisher bestehende Unterstützungssystem optimiert und Angebotslücken geschlossen werden, um eine nachhaltige und zielgruppengerechte Versorgung für von Gewalt betroffenen Frauen und Mädchen in ganz Nordrhein-Westfalen zu gewährleisten.